Dichotome Muster

Betrachtet man die Fälle von Kontaktabbrüchen und Entfremdung nach Ende einer Paarbeziehung, lässt sich im Verlauf ein sich immer stärkeres, krankhaftes Muster im Denken und Handeln von „helfenden“ Institutionen und Entscheidungsträgern erkennen. Solange nicht klar ist, wo die Kinder in Zukunft ihren Lebensmittelpunkt verbringen werden, sind alle beteiligten Institutionen meist noch halbwegs in der Lage, differenziert zu denken und auch zu agieren. Positioniert sich das Kind gezwungenermaßen dann durch ständigen Druck, den es nicht dauerhaft aushalten kann, für einen Elternteil, verändert sich die anfangs noch halbwegs adäquate Handlungsweise der beteiligten Institutionen. Sie schlägt in eine dichotome Denkweise, die dichotome Handlungsstrategien hervorruft. Man spricht dann auch vom Schwarz-Weiß-Denken. Dieses Muster dient nur einen Zweck. Dem Umgangsberechtigten das Kind immer mehr zu entziehen und den Lebensmittelpunkt beim bevorteilten Elternteil zu zementieren, auch wenn dieser das Kind massiv schädigt. Dabei setzen die Institutionen und das entfremdende Elternteil auf  „Vernichtung“ des entfremdeten Elternteils mit allen Mitteln (physisch, seelisch, ökonomisch), um diese an den Rand der Gesellschaft zu drängen. Das Beitragsbild steht symbolisch für diesen Vorgang. Dem Kind wird vermittelt, es gehe ihm beim entfremdeten Elternteil schlecht. Es hätte dort eine schlechte Umgebung.  Der Neubau steht für das idealisierte Elternteil, wo das Kind sich aufhält, die Ruine für das Elternumfeld des zerstörten Elternteils. So wird den Kindern gerade durch die Vermittlung eines dichototomen Weltbildes viel Schaden zugefügt, und zwar von denen, die für den Schutz und die freie Entfaltung mit Sorge tragen sollten – durch staatliche Institutionen und diverse Träger.