„EKE“ ist kein Kavaliersdelikt!
Es kann nicht oft genug gesagt werden. Tritt ein Kontaktabbruch zu einem Elternteil nach einer Trennung auf und es bestand zuvor ein unauffälliges Familienleben, wo auch Meinungsverschiedenheiten, Streit und Diskussionen vorkommen dürfen, handelt es sich immer um Eltern-Kind-Entfremdung. Diese schädigt das betroffene Kind. Vielleicht kann man beobachten, dass nach einem Kontaktabbruch bei besonders hoch konflikthafter Trennung (mit Beteiligung verschiedenster Institutionen und Personen) eine gewisse Beruhigung eintritt, diese Beruhigung ist aber plakativ. Fast alle Institutionen und Personen ziehen sich nach langwierigen Rechtsstreits zurück, die das Kind davor massiv unter Druck gesetzt haben. Tenor aller, es solle sich zwischen Mama und Papa entscheiden. Durch deren Rückzug wird das Kind von der größten Belastung und Überforderung (neben dem Paarkonflikt) erstmal befreit, denn es sieht sich nicht mehr ständig dem nagenden Loyalitätskonflikt in der harten Realität ausgesetzt. Meine jüngere Tochter hatte vor allen richterlichen Anhörungen epileptische Anfälle. Ein deutliches Zeichen für die seelische Not, für die Traumata, die sie erleiden musste. All das nur, weil Elternteile und Institutionen nur eine einseitige Elternschaft anerkennen. Ich betete die Kindesmutter also an, dass richterliche Entscheidungen schlimm sind und eine Mediation zu versuchen. Denn da würden die Kinder sehen, dass Mama und Papa reden. Dies wäre eine extreme Entlastung für unsere Kinder. Und – ich stieß auf taube Ohren. Eine Mutter nimmt billigend Krampfanfälle in Kauf? Ist das Mutterliebe? Liebt diese Mutter ihr Kind? Wohl kaum. Auch die Justiz zeigte ich sich da wenig beeindruckt. Sie verwandte zwar immer die Worte „Kindeswohl“ und „Kindeswille“, und versicherte mir ständig, dass ich das „schwarze Schaf“ sei. Vom Glauben abgefallen, versuchte ich zu dementieren. Ich bekundete immer, dass beide Elternteile – Mama und Papa – wichtig für die Kinder sind und dass beide Stärken und Schwächen haben dürfen. Deswegen ist eine partnerschaftliche Trennung kein Argument für eine Auflösung der Elternschaft. Das sah die Mutter der Kinder ganz anders und die Richterin hatte nur eines zu entscheiden: „Wer ist besser geeignet – Mama oder Papa?“ Kaputter und dichotomer kann man eigentlich nicht denken.
So werden von entfremdend handelnden Elternteilen gesetzte innerseelische Konflikte durch den Rechtsstaat mit all seinen Institutionen zementiert und eben später wirksam. Die Zerstörung eines Elternteils, bedeutet auch die Zerstörung des eigenen Kindes. Entfremdend handelnde Elternteile sind keine Opfer oder alleinerziehende Märtyrer, wozu sich gern erheben. Es sind Täter, die sich an den Schwächsten und Abhängigsten auslassen – an ihren Kindern.
peter
Leider fehlt es an Gespür und Awareness von Psychischem Missbrauch durch ein entfremdendes Elternteil. Ich setze mich natürlich dafür ein, dass Entfremdung verhindert wird, doch dort wo sie bereits stattgefunden hat, sollten Forderungen an die Politik zunächst die Entschädigung der Opfer sein, denn nur dann wird es glaubhaft, dass die Politik Präventiv der Entfremdung entgegenwirkt. Den Opfern geht es hierbei nicht primär ums Geld, ich denke die würden alles Geld in der Welt dagegen tauschen, dass die Entfremdung und die nie wieder zurückbringbare Lebenszeit mit dem Kind niemals geschehen wäre.